Bombenevakuierung in Hildesheim - gleich zwei Einsätze in einer Nacht
Alarmeinsatz für den erweiterten Rettungsdienst und den Katastrohenschutz vom DRK Kreisverband Hildesheim-Marienburg.
Eigentlich sollte es ein ganz normaler Mittwochabend sein. Auf dem Dienstplan der Bereitschaft im Kreisverband Hildesheim-Marienburg steht Fahrzeug- und Gerätepflege. Aber dazu kommt es nicht.
Nach der Mitteilung, dass in der Hildesheimer Innenstadt bei Bauarbeiten in der Nähe der Marienschule ein 250kg Blindgänger gefunden wurde, werden die Helfer in Voralarm gesetzt. Das bedeutet erst einmal Feierabend, etwas essen und zur Ruhe kommen - wer weiß, wann man dazu in den nächsten Stunden Zeit haben wird.
Da unser Kreisverband zum Landkreis Hildesheim und nicht zur Stadt Hildesheim gehört, werden wir in der ersten Alarmierungswelle nicht alarmiert. Die Evakuierung beginnt also um 18 Uhr erst einmal ohne uns.
Um kurz nach 19 Uhr dann der Alarm für den erweiterten Rettungsdienst des Landkreises Hildesheim - es werden zusätzliche Krankentransportwagen für die Evakuierung benötigt.
20.000 Einwohner der Innenstadt, die in einem 1000 Meter Radius um die Fundstelle wohnen, müssen evakuiert werden. Es zeichnet sich ab, dass durch die geringe Vorwarnzeit weniger Einwohner als sonst bei Evakuierungen üblich einen Platz bei Angehörigen oder Freunden gefunden haben. Dadurch füllen sich die drei bereitgestellten Notunterkünfte in der Renataschule, der Robert-Bosch-Gesamtschule und der Halle 39 schneller als erwartet.
Dieses führt um 23 Uhr zum zweiten Alarm für unseren Kreisverband. Die Betreuungsgruppe des Katastrophenschutz-Einsatzzuges wird durch die Leitstelle Hildesheim alarmiert.
20 Helferinnen und Helfer der Bereitschaften Bad Salzdetfurth, Sarstedt und Störy rücken zur Unterstützung der Helfer vom DRK Kreisverband Hildesheim aus. Diese haben den Auftrag in der Sporthalle der Renataschule in Ochtersum eine Unterkunft für die evakuierten Bewohner der Hildesheimer Innenstadt zu betreiben.
Gleichzeitig unterstützen die Bereitschaften Bornum/Rhüden, Holle und Hildesheim-Marienburg die Kräfte des erweiterten Rettungsdienstes bei der Evakuierung und lösen die ehrenamtlichen Helfer ab, die am nächsten morgen wieder zur Arbeit müssen.
Um 03:20 Uhr ist die Evakuierung abgeschlossen und die Entschärfung kann beginnen. Als um 03:50 Uhr die Meldung kommt, dass der Blindgänger entschärft wurde, beginnt für den erweiterten Rettungsdienst der Rücktransport der Einwohner.
Um 6 Uhr können die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer ihren Einsatz beenden.
Unser Dank gilt den vielen ehrenamtlichen Kräften, die durch ihren Einsatz die Durchführung dieser Evakuierung erst möglich gemacht haben. Wir möchten uns auch bei den Arbeitgebern bedanken, die ohne gesetzliche Verpflichtung ihre Mitarbeiter für diesen Einsatz und die Ruhezeit danach freigestellt haben.