Betreuungseinsatz in der Schiller-Oberschule in Sarstedt
Betreuungseinsatz nach Brand in Seniorenwohnanlage. Menschen, die einfach tun, was notwendig ist
Dazu gehören 30 Rotkreuzler, die am 13.08.2020 als es zum Brand in der Seniorenwohnanlage in Sarstedt kam, vor Ort waren. Für alle DRK-Einsatzkräfte völlig überraschend, erfolgte um 6:09 Uhr eine Alarmierung über die Meldeempfänger. Manch einer hat noch geschlafen, andere waren schon unterwegs und mussten nun mit dem Arbeitgeber klären, ob sie für den Einsatz zur Verfügung stehen.
Anhand der Meldung (MANV-20, AH Seniorenwohnanlage Sarstedt) war klar, es ist ein Betreuungseinsatz. Angefordert wurde der gesamte Einsatzzug.
Unsere Sarstedter Kameradinnen und Kameraden waren zuerst vor Ort. Sechs Einsatzkräfte trafen sich bereits um 6:30 Uhr in ihrer Bereitschaftsunterkunft und beluden ihr Fahrzeug. Anschließend fuhr die Bereitschaft Sarstedt zur Feuerwehr Sarstedt / Einsatzleitung. Nach kurzer Lage- und Einsatz Besprechung holten sie bei Frau Brennecke (Bürgermeisterin Sarstedt) den Schlüssel für die Schiller Oberschule, unseren Einsatzort, ab. Zügig erfolgte eine Erkundung der Räume und die Meldung an unseren Zugführer Antonio Rehberg. Erste Betroffene, Bewohner der Seniorenwohnanlage, wurden empfangen.
Inzwischen sammelten sich die Einsatzkräfte der Bereitschaften Bad Salzdetfurth, Holle, Marienburg und Störy in Hildesheim. Um 7:28 Uhr fuhr der Einsatzzug geschlossen unter Alarm zum Einsatzort nach Sarstedt.
Bei der Übergabe an unseren Zugführer war die aktuelle Lage / der Auftrag: 63 Bewohner (zwei davon bettlägerig) der Senioreneinrichtung, sowie eine unbezifferte Anzahl von Zivilisten /Anwohnern auf unbestimmte Zeit zu betreuen. Nach Überprüfung durch unsere Einsatzkräfte waren es noch 35 Personen und um 9 Uhr gab es Entwarnung für die Anwohner, sie durften wieder in ihre Häuser / Wohnungen zurückkehren. Fest stand zu diesem Zeitpunkt bereits, dass das Gebäude (Dachstuhlbrand) nicht mehr bewohnbar ist.
Den Bewohner der Senioren Wohnanlage standen durchgehend auch ihre bekannten Pflegekräfte zur Seite. Hier unterstützen wir ggfs., z.B. beim Toilettengang, Blutdruck messen, Betreuung der bettlägerigen Personen, Ausgabe von Hygieneartikel, Reinigung der Sanitäreinrichtungen und dem Aufbau von Feldbetten damit sich die Bewohner, die ca.um 4:30 Uhr aus dem Schlaf gerissen wurden, ausruhen konnten. Trotz dieses Schreckens am frühen Morgen, wirkten die Bewohner insgesamt entspannt. Dies war sicher der Situation geschuldet, dass sie nach der Evakuierung durch Pflege- und Einsatzkräfte immer gut betreut wurden und alle Probleme für alle Beteiligten einvernehmlich gelöst werden konnten.
Einige Angehörige waren mittlerweile auch in der Schule, dem Einsatzort. Sowohl die Angehörigen als auch die Pflegekräfte lobten uns und unsere Einsatzkräfte. So sagte eine Mitarbeiterin: „Ich habe so viel Respekt vor der Arbeit die sie hier machen. Toll dass es sie gibt“. Über dieses Lob freuten sich unsere insgesamt 30 Einsatzkräfte sehr.
Die Zusammenarbeit zwischen unserer Einsatzleitung (Zugführer Antonio Rehberg) und der Pflegedienstleitung vor Ort verlief während des gesamten Einsatzes sehr harmonisch. Wir waren in allen Situationen behilflich, so wurden zwei Personen auf Bitten der Pflegedienstleitung zum Hausarzt gefahren / begleitet.
Gegen 13.00 Uhr begann die Verlegung der Bewohner in andere Einrichtungen. Die Verlegung und der Rückbau des DRK-Materials waren kurz vor 15:00 Uhr abgeschlossen. Um 15 Uhr verließen wir mit Abgabe der Meldung an die Leitstelle: „Der Einsatzzug des DRK Kreisverbandes Hildesheim-Marienburg in Einsatzstärke 1/3/26 rückt ab„ das Gelände.
Der Fahrzeugverband fuhr geschlossen - ohne die Bereitschaft Sarstedt - zum Zugsammelplatz Mitte nach Hildesheim. Danach kümmerte sich jede Bereitschaft selbstständig um Reinigung, Auffüllung von Verbrauchsmaterial etc. , denn nach dem Einsatz ist vor dem Einsatz.