Neuer NKTW mit Beklebung nach Hochsichtbarkeits-Konzept
Kreisverband Hildesheim-Marienburg beschafft neuen Notfall-Kranken-Transport-Wagen (NKTW) im neuen Design.
Der Großteil der Unfälle mit Rettungsdienstfahrzeugen in Kreuzungsbereichen ereignen sich während der Tagesstunden. Dies ist zum einen dem tagsüber höheren Einsatz- und Verkehrsaufkommen geschuldet, lässt aber andererseits auch Defizite in der Rettungsmittel-Erkennbarkeit erkennen, da gerade die optische Signalanlage bei Tageslicht deutlich weniger wirksam als in der Nacht ist.
Das Hochsichtbarkeitskonzept („High Conspicuity Concept“ – HCC) soll zur schnelleren Erkennbarkeit des Einsatzfahrzeugs durch den Querverkehr beim Einfahren in bevorrechtigte Verkehrsbereiche beitragen.
Ziel des HCC ist es, durch die besondere Farbgebung und Anordnung der Beklebungselemente eine verbesserte Tag-, Dämmerungs- und Schlechtwettersichtbarkeit des Rettungsmittels zu erproben. Hierbei handelt es sich um eine Adaption des im angelsächsischen Raum an Einsatzmitteln gebräuchlichen "Battenberg"-Kennzeichnungsschemas an die zulassungsrechtlichen Gegebenheiten in Deutschland.
In Übereinstimmung mit den Empfehlungen der DIN EN 1789 kommen hier bei weißem Grundfahrzeug kontrastierende fluoreszierende Flächen in leuchtrot und leuchtgelb zum Einsatz.
Am Fahrzeugheck wurde eine großflächige leuchtrote/nachtreflektierend weiße Warnschraffur als Heckwarnbeklebung angebracht. Hierbei wurde für die weißen Streifen absichtlich nicht die höchste Rückstrahlklasse gewählt, um die Umfelderkennbarkeit nicht zu stark zu beeinflussen. Unser erstes Fahrzeug in dem neuen Design hatte 2017 noch eine retroreflektierend rot/gelbe Heckwarnbeklebung.
Auf weitere, z.B. schräg oder vertikal verlaufende Kennzeichnungselemente an der Fahrzeugseite wurde verzichtet, da bei diesen ebenfalls die Gefahr besteht, die Erkennbarkeit des NKTW zu verschlechtern bzw. zu verzögern. Zur Nachterkennbarkeit wurden je Seite waagerechte Konturenmarkierungsbänder an der Bodengruppe sowie am Dach angebracht. Auch die Schriftzüge an Seite und Heck sind nachtreflektierend weiß angebracht.
Frontal wurde das klassische leuchtrote Foliendesign reduziert. Die Motorhaube bleibt mittig weiß und erhält neben dem DRK-Schriftzug im unteren Bereich eine waagerechte leuchtgelbe und an den Seiten leuchtrote Folienmarkierungen.
Das HCC-Konzept wird seit 2014 vom Rettungsdienst Bayern erprobt. Die Ergebnisse fließen seitdem in die weitere Entwicklung der standardisierten Rettungsmittel in Bayern ein.
Der neue NKTW ersetzt den RTW der Transportstaffel, welcher bei der zweiten Sanitätsgruppe an der Kreisgeschäftsstelle in Hildesheim stationiert war. Der alte RTW war nach 17 Jahren und einem Kilometerstand von über 300.000 km aufgrund fälliger Reparaturen am Tragetisch sowie den veralteten medizinischen Geräten nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben.
Auch der 16 Jahre alte 4-Trage-KTW in der Transportstaffel soll im Januar endlich durch einen NKTW (baugleich zu dem jetzt beschafften Fahrzeug) ersetzt werden. Bereits seit mehreren Jahren werden mit 4-Trage-KTW keine Patienten mehr befördert, da die Sitzbank für die Sanitäter bei Unfällen keine ausreichende Sicherheit bietet. Das Fahrzeug wird derzeit nur noch bei Sanitätswachdiensten als mobile Unfallhilfsstelle und zu Ausbildungszwecken eingesetzt.
Mit dieser Anschaffung sind alle drei Fahrzeuge unserer Transportstaffel auf einem einheitlichen aktuellen Stand.